„Ein neuer Baum gedeiht nicht im Schatten eines großen Baumes“ – auch nicht dann, wenn der Baum schon marode ist.
Wir in Westeuropa spüren mehr und mehr, wie marode der Baum, in dessen Schatten wir leben, schon ist – sein völliges Absterben scheint nur eine Frage der Zeit zu sein.
In Sibirien wurde der Platz gefunden, wo der junge grüne Baum gedeihen kann – ohne nennenswerte Beeinträchtigung durch äußere Zwänge.
Daran konnte auch die Verhaftung des Begründers Vissarion nichts ändern.
Nach 30 Jahren ist das Projekt so in sich gefestigt, dass man mit gutem Recht von einem stabilen, zukunftsträchtigen Projekt sprechen kann.
Wenn wir von einer zukünftigen Gesellschaftform sprechen, gehen wir davon aus, dass wir von einer Zukunft nach einer globalen Reinigung sprechen, in der die derzeit maßgeblichen Kräfte, die das Zeitalter der Macht und des Geldes aufrechterhalten möchten, verschwunden sind – mithilfe der Einwirkung von Mutter Erde – das heißt, der marode alte Baum ist zerfallen, wirft keine Schatten mehr.
Danach sollte die Existenz von Grenzen der Vergangenheit angehören. Es sollte auch keiner Regierungen mehr bedürfen.
Und Städte? Wer möchte schon in Betonbunkern leben und einer mehr oder weniger sinnvollen Beschäftigung nachgehen, wenn er in freier Natur sein eigenes Gemüse anbauen kann?
Selbstbestimmende Dorfgemeinschaften können alles friedlich untereinander regeln.
Die Teilnehmer am Projekt „Weltfriedenspol“ leben über mehrere Dörfer verteilt an den Ufern der Flüsse Kasir und Kisir – mit Ausnahme des inmitten der Taiga errichteten Zentrums, der „Sonnenstadt“, wie sie im Volksmund genannt wird.
In den Dörfern der sibirischen Gemeinschaft leben die Naturfamilien in der Regel auf eigenen Grundstücken, die die Bewohner des Hauses ernähren.
Die Struktur bezüglich der Intensität der Mitwirkung am Aufbau der Gemeinschaft ist mehrschichtig: Den engagierten Kern bilden die Mitglieder der „Einigen Familie“. Dazu später mehr. Dann gibt es einen Kreis von weniger engagierten Sympathisanten, und im äußeren Bereich diejenigen, die einfach nur das Leben in freier Natur genießen wollen.
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